„Die Medizin ist männlich und weiblich“
und unser Beruf kann und sollte „auch“ mächtig Spaß machen.

Frauen in der Medizin

Die Medizin wird kontinuierlich weiblicher, aber leider mit Gender Gap. Denn wer an die Spitze will, muss nicht nur behandeln, sondern auch forschen und lehren. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist aber nach wie vor ein Problem der Mütter.

In Ermangelung adäquater Kinderbetreuung verzögert sich die Weiterbildung und der Berufsalltag wird erschwert, wenn Ärztinnen Kinder bekommen.

Die Zeit bis zur Facharztprüfung verlängert sich, Forschungsprojekte müssen abgebrochen werden, weil viele nach dem Wiedereinstieg nur Teilzeit arbeiten können.

Das wiederum wirkt sich negativ auf die Karrierechancen und somit auf die finanzielle Situation aus.

Auch niedergelassene Ärztinnen sind im Wettlauf um die optimale Organisation der medizinischen, familiären und betrieblichen Herausforderungen bei Mutterschaft erhöhten Belastungen ausgesetzt.

Da es weder für Frauen noch Männer leicht ist, Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bringen und die junge Ärztegeneration heutzutage höhere Ansprüche an die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben stellt, wäre es wichtig die Rahmenbedingungen adäquat anzupassen.

Damit sich der drohende Ärztemangel nicht weiter verschärft und ganze Fachbereiche ausdünnen, ist es an der Zeit Arbeitsbedingungen zu schaffen, die junge MedizinerInnen anziehen.

Besonders Frauen legen mehr Wert auf geregelte Arbeitszeiten und Teilzeitmodelle.

Aber vor allem sollten sich Kolleginnen besser vernetzen: „Frauen fördern Frauen.“

Ein diesbezügliches Mentoring müsste ausgebaut werden und sollte idealerweise schon im Studium bzw. in der Assistentenzeit einsetzen.

Auch im niedergelassenen Bereich wie z.B. bei Praxisgründungen, Ausfallszeiten… wäre es wichtig entsprechende Förderprogramme anzubieten.

Viele Kolleginnen sind in sog. „weichen“ Disziplinen tätig. Da hier viel mehr kommuniziert werden muss als ausgewogen entgolten wird, ist eine entsprechende Honoraranpassung in diesen Fachbereichen überfällig.

Dass immer mehr Frauen den Arztberuf ergreifen, kann aber letztendlich als Chance für die ganze Ärzteschaft verstanden werden.

Nicht nur bestehende Rahmenbedingungen und das althergebrachte Arztbild“ müssen sich verändern.

Auch vermeintlich selbstverständliche Umgangsformen wie eine gegenseitige wertschätzende Haltung und Gesprächskultur ungeachtet der Disziplin bzw. des Geschlechtes sowie ein breiter Zusammenhalt der KollegInnenschaft sollten intensiviert werden.

Dr. Scheri

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